Die südostdeutsche Fußballmeisterschaft 1922/23 war die zwölfte Austragung der südostdeutschen Fußballmeisterschaft des Südostdeutschen Fußball-Verbandes (SOFV). Die Meisterschaft gewannen zum vierten Mal hintereinander die Vereinigten Breslauer Sportfreunde im Finale gegen den Beuthener SuSV 09. Durch den Gewinn der Verbandsmeisterschaft qualifizierten sich die Breslauer für die deutsche Fußballmeisterschaft 1922/23, bei der sie nach einer 0:4-Niederlage gegen die SpVgg Fürth bereits im Viertelfinale ausschieden.
Modus
Die Fußballmeisterschaft wurde in diesem Jahr erneut in fünf regionalen Meisterschaften ausgespielt, deren Sieger für die Endrunde qualifiziert waren. Bis auf den Bezirk Oberlausitz gab es in allen anderen Regionen regionale Unterteilungen der obersten Liga. Durch die Volksabstimmung in Oberschlesien fiel Ostoberschlesien an Polen, so dass die betroffenen Vereine ab dieser Spielzeit nicht mehr im SOFV spielten.
Bezirksliga Niederlausitz
Die Bezirksliga Niederlausitz wurde zum ersten Mal in drei regionalen Gauligen ausgespielt, deren Sieger in einer Finalrunde aufeinander trafen. Es setzte sich der Cottbuser FV 1898 durch und wurde somit zum dritten Mal niederlausitzer Fußballmeister.
Gau Forst
Entscheidungsspiel Platz 5:
Relegationsspiele:
Das Hinspiel fand am 8. Juli 1923, das Rückspiel am 15. Juli 1923 statt.
Gau Cottbus
Gau Senftenberg
Niederlausitzer Bezirksmeisterschaft
Bezirksliga Oberlausitz
Die Bezirksliga Oberlausitz wurde in mit folgendem Tabellenstand beendet. Wegen Punktgleichheit der ersten drei Plätze wurde eine Extrarunde ausgetragen. Der STC Görlitz wurde zum sechsten Mal Oberlausitzer Fußballmeister, aus Terminnot wurde jedoch vorher bereits der ATV 1847 Görlitz als Teilnehmer zur südostdeutschen Endrunde bestimmt.
Abschlusstabelle:
Entscheidungsspiel Platz 5:
Entscheidungsrunde Platz 1
Aufsteiger zur kommenden Spielzeit:
- Görlitzer SV 1912 (2. Platz 1. Klasse Görlitz 1922/23)
- Sportfreunde Seifersdorf (3. Platz 1. Klasse Sagan 1922/23)
- SV Hirschberg 1919 (1. Platz 1. Klasse Hirschberg 1922/23)
Bezirksliga Niederschlesien
Die Bezirksliga Niederschlesien wurde in dieser Saison über den 1. Klassen eingeführt und wurde in zwei Staffeln ausgespielt. Die beiden Staffelsieger trafen in Finalspielen aufeinander. Der ATV Liegnitz gewann zum elften und letzten Mal die Meisterschaft. Zur kommenden Saison wurde die Bezirksliga um eine dritte Staffel erweitert.
Abteilung A
Abteilung B
Finalspiele
Relegationsrunde
1. Klasse Mittelschlesien
Die mittelschlesische Meisterschaft wurde zuerst in vier regionale Gauligen ausgetragen, deren Sieger für die Finalrunde qualifiziert waren. Die Gauliga Breslau wurde zuerst in drei Ligen (Breslau West, Breslau Nord, Breslau Süd) ausgespielt. Je nach Tabellenstand wurden dann je zwei Mannschaften jeder Liga in die Ligen Oberklasse und Unterklasse einsortiert, die Teilnehmer in der Oberklasse ermittelten den Breslauer Stadtmeister und somit auch den Teilnehmer an der mittelschlesischen Endrunde.
Gauliga Breslau
Gauliga Breslau Westkreis
Gauliga Breslau Nordkreis
Gauliga Breslau Südkreis
Gauliga Breslau Oberklasse
Gauliga Breslau Unterklasse
Gau Oels
Gau Brieg
Gau Münsterberg
Mittelschlesische Bezirksmeisterschaft
Zwischenrunde:
Finale:
A-Klasse Oberschlesien
Die oberschlesische Meisterschaft wurde in fünf regionalen Gauklassen ausgetragen, deren Sieger für die oberschlesische Bezirksmeisterschaft qualifiziert waren. Oberschlesischer Meister wurde zum vierten Mal der Beuthener SuSV 09
Gau Beuthen
Gau Beuthen Ostkreis
Gau Beuthen Westkreis
Entscheidungsspiel Beuthen
Gau Gleiwitz
Entscheidungsspiel Platz 1:
Gau Ratibor
Gau Oppeln
Gau Neustadt
Oberschlesische Bezirksmeisterschaft
Endrunde
Die Endrunde um die südostdeutsche Fußballmeisterschaft wurde in der Saison 1922/23 erneut als Rundenturnier ausgetragen. Qualifiziert waren die Sieger der 5 Bezirksklassen. In dem Bezirk Oberlausitz waren nach Abschluss der Spiele noch drei Mannschaften punktgleich, so dass eine Entscheidungsrunde notwendig wurde. Aus Terminnot durfte der in der zum damaligen Zeitpunkt Tabelle führende ATV Görlitz an der südostdeutschen Fußballmeisterschaft teilnehmen. Die eigentliche oberlausitzer Meisterschaft gewann später der STC Görlitz.
Nach Beendigung des Turniers waren die Sportfreunde Breslau und der Beuthener SuSV 09 punktgleich, so dass ein Entscheidungsspiel einberufen wurde. Dieses gewannen die Breslauer mit 2:0 und wurden somit zum vierten Mal hintereinander Südostdeutscher Meister.
Entscheidungsspiel um Teilnahme an der deutschen Fußballmeisterschaft
Quellen
- Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Schlesien 1900/01 – 1932/33., Herausgeber: DSfFS e. V., Berlin 2007.
- Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
- Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
Weblinks
- – LEAGUE FINAL TABLES 1922/23
- Südostdeutsche Meisterschaft 1922/23




