Agnes Günther (geb. Breuning) (* 21. Juli 1863 in Stuttgart; † 16. Februar 1911 in Marburg an der Lahn) war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Agnes Breuning war die Tochter des Kaufmanns und Bankiers Hermann Otto Breuning sowie dessen aus England stammender Frau Anna Maria Barrell. Sie besuchte Schulen in Genf und London. 1887 heiratete sie den Theologen Rudolf Günther (* 6. Oktober 1859 in Liebenzell; † 17. Juli 1936 in Marburg), mit dem sie zwei Söhne hatte. Ihr Mann war von 1891 bis 1906 Stadtpfarrer von Langenburg, einem kleinen hohenlohischen Städtchen oberhalb der Jagst mit Schloss, Stammsitz der Fürsten von Hohenlohe-Langenburg. Sie folgte ihrem Mann 1906 nach Marburg, wo er 1907 zum Professor der kirchlichen Kunst berufen wurde. 1911 starb sie nach langer Krankheit an einem Lungenleiden.

Literarisches Schaffen

Inspiriert von der Landschaft der Hohenloher Ebene schrieb sie dort ihren einzigen Roman Die Heilige und ihr Narr, mit dem sie einen bis in unsere Zeit reichenden, legendären Erfolg errang.

Mit über 140 Auflagen hat die Zahl der gedruckten Exemplare die Millionengrenze längst überschritten, wozu auch die Verfilmungen beigetragen haben.

Das 1913 posthum veröffentlichte Melodram beschreibt Liebe und Leben der Fürstentochter und Halbwaise Rosmarie, deren Glück von der eifersüchtigen Stiefmutter zerstört wird. Der vielgeliebte und – als zu sentimental – ebenso heftig geschmähte Bestseller hat Generationen vor allem weiblicher Leser zu Tränen gerührt. Die Schauplätze des Romans sind Schloss Langenburg (im Roman Brauneck), Schloss Tierberg (Schweigen) bei Braunsbach und Schloss Morstein (Thorstein) bei Gerabronn.

Gedenkstätte

In der Carl-Julius-Weber-Gedenkstube im Langenburger Rathaus sind auch einige Gegenstände von Agnes Günther ausgestellt.

Werke

  • Die Heilige und ihr Narr, Verlag J. F. Steinkopf, Stuttgart 1913; zuletzt: 144. Auflage. Steinkopf, Kiel 2011, ISBN 978-3-7984-0813-5
  • Von der Hexe, die eine Heilige war. Mit 12 Illustrationen von Tilla Ebhardt. Verlag der christlichen Welt, Marburg an der Lahn 1913.

Literatur

  • Christa Braun: Auf den Spuren Agnes Günthers, Geschichts- und Kulturverein Langenburg, Langenburg 2011
  • Dorothea Demmel: Die Frau mit den bunten Flügeln – Die Agnes Günther-Biographie, J. F. Steinkopf, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7984-0820-3
  • Karl Josef Friedrich: Die Heilige. Erinnerungen an Agnes Günther, die Dichterin von „Die Heilige und ihr Narr“, F.A. Perthes, Gotha 1915.
  • Gerhard Günther: Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre; Agnes Günther in Briefen, Erinnerungen, Berichten. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1972, ISBN 3-7984-0276-0
  • Rudolf Günther: Unter dem Schleier der Gisela; aus Agnes Günthers Leben und Schaffen, Verlag J. F. Steinkopf, Stuttgart 1936 DNB
  • Hans Dieter Haller: Agnes Günther (1863 bis 1911). In: Pegasus auf dem Land – Schriftsteller in Hohenlohe, Baier, Crailsheim 2006, S. 56–61, ISBN 978-3-929233-62-9
  • Felix Hollenberg: Auf Agnes Günthers Spuren; sechs Landschaften aus Langenburg und Umgebung nach Aquarellen. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1916.
  • Rudolf Schlauch: Günther, Agnes Elisabeth, geborene Breuning. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 267 (Digitalisat).

Weblinks

  • Literatur von und über Agnes Günther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von und über Agnes Günther in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Agnes Günther bei IMDb
  • Werke von Agnes Günther im Projekt Gutenberg-DE
  • Von der Hexe die eine Heilige war bei Project Gutenberg.org
  • Führungen. Geschichts- und Kulturverein Langenburg, abgerufen am 1. Dezember 2021 (Führungen und Besichtigung der Originalschauplätze des Romans Die Heilige und ihr Narr). 
  • Vom Lerke von Saalfeld: Zwischen Schlössern und Landschaften. Deutschlandfunk, 31. Mai 2011, abgerufen am 1. Dezember 2021 (Über Agnes Günther und Die Heilige und ihr Narr). 

Einzelnachweise


Agnes ist eine Kandidatin bei

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Agnes Kurth Eventmanagerin bit summit XING

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